Dienstag, 26. Mai 2009

Synopsis einer Hack 'n' Slay Performance

Philipp findet alles gut

Eine modulare Reinraumwohnung, bestehend aus Wohnzimmer und Küche, wird von Philipps Freunden in festgelegter Prozessionsordnung durch die Stadt getragen und an unterschiedlichen Orten im öffentlichen Raum abgestellt. Philipps Freunde mischen sich daraufhin unter das Volk, um Passanten in die Wohnung einzuladen.
In der ganz in weiß gehaltenen Wohnzelle, die in ihrer Erscheinung eine untexturierte virtuelle Vektorarchitektur simuliert, erwartet den Besucher ein einzigartiges Computerspiel: Mit einem Joystick kann er außerhalb des Raumes einen realen Avatar fernsteuern. Er kann die Spielfigur nach belieben in der Umgebung spazierengehen lassen. Beim Drücken des Feuerknopfes schwingt die Spielfigur ihr überdimensioniertes weißes Schwert und greift gegebenenfalls Passanten an. Der Spieler verfolgt das von Ihm initiierte Geschehen durch ein in die Außenwand geschnittenes Fernseher-Fenster.
Begleitet wird der Spielprozess durch den permanenten Bewohner des mobilen Hauses. Er bewirtet die Besucher von der Küche aus stets freundlich mit Popcorn und H-Milch, erklärt ihnen die Grundzüge des Spiels und verwickelt sie nebenbei in ein Gespräch über Adolf Luthers Raumtheorien und Lucius Burckhardts Promenadologie.

Die Künstlergruppe
"Philipps Freunde" ist ein loser Zusammenschluß von Public Device Artisten, Raumanalytikern und Spaziergangswissenschaftlern. Die Gruppe hat sich 2009 in Kassel mit dem Ziel gegründet, Philipps positive Weltsicht mit den Mitteln der Kunst und auf der philosophischen Basis der Lehren Epikurs aktiv zu unterstützen. Der Gruppe gehören folgende Personen an:

Niklas Roy
Olaf Val
Flaut Michael Rauch
Fabian Püschel
Lukas Thiele
Ann Schomburg
Jung Im Seo
Sina Scholz
Joon Kim
sowie Philipp Teister


english:

Philipp findet alles gut ("Philipp likes everything")

Synopsis of a Hack 'n' Slay Performance

Philipp’s friends carry a modular studio apartment- consisting of a living room and a kitchen- through town in a set order of precession. The flat is set down in diverse public spaces. Following that, Phillip’s friends mingle with the pass-a-bys to invite them in. Inside the all white living quarters- simulating a texture-less virtual vector world- a unique computer game awaits the visitors. By use of a joystick a real avatar can be controlled. The character can be moved around the space as one wishes. When pushing the fire button the avatar swings the oversized, white sword and may attack pedestrians. The player watches the action, initiated by him through a “television-window”. The constant inhabitant of the mobile house accompanies the process of the game. He serves popcorn and UHT milk from the kitchen, explaining the base structure of the game and converses about Adolf Luther’s “Theory of Space” and the “Promenadology” of Lucius Burckhardt.


The group of artists

"Philipp’s Friends" is a loose collective of ‘public device artists’, ‘room analysts’, and ‘scientists of the walk’. The group was formed in 2009 in Kassel, in order to support Philipp’s positive view of the world by the means of art, and on the philosophical basis of the teachings of Epicurus. The following people are members of the group:

Niklas Roy
Olaf Val
Flaut Michael Rauch
Fabian Püschel
Lukas Thiele
Ann Schomburg
Jung Im Seo
Sina Scholz
Joon Kim
and of course Philipp Teister


DOWNLOAD THE CONCEPT AND DOCU PDF
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Hier der FotoPool von Nikas Roys Workshop

Adolf Luther Zitat

"Einen Raum zu machen, so hieß es einmal, müsse jeder Künstler können. Man verstand darunter die Fähigkeit, einen ganzen Raum das Gepräge des eigenen gestalterischen Tuns zu geben. Diese Konzeption scheint mir nicht mehr zu stimmen. Vielleicht wird es weiterhin Räume dieser Art geben, aber die Räume die hier interessieren, sind keine Gestaltungen und wollen es auch nicht sein. Heutige Räume sind nicht geeignet, jemanden zum betrachten anzuregen; im Gegenteil, durch ihre ganze Anlage zielen sie darauf ab, das Publikum zu irgendeinem Tun, Mitmachen, zu Beobachtungen und Untersuchungen einzuladen, also eine weit über das Reflektieren und Meditieren hinausgehende andersartige Haltung einzunehmen. Nicht das gestalterische Moment spielt eine Rolle, auch auf die Proportionen des Raumes kommt es nicht an, was zählt, ist das Geschehen selbst und Seine Qualität." Adolf Luther (Quelle unbekannt)